Konsistorium angekündigt - 21 neue Kardinäle
Papst Franziskus hat nach dem heutigen Regina Caeli bekannt gegeben, dass er am 27. August neue Kardinäle kreieren wird!
Unter den neuen Kardinälen sind neben den Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und der Kongregation für den Klerus auch die Erzbischöfe von Marseille (Frankreich) und Manaus (Brasilien). Auch eine große Überraschung ist dabei!
Lange erwartetes Konsistorium
Die heutige Ankündigung war seit langem erwartet worden, denn die angestrebte Höchstzahl von 120 Papstwählern bereits vor einigen Monaten unterschritten wurde. Dennoch hat es lange gedauert, bis Franziskus ein neues Konsistorium ankündigte, so dass es im vergangenen Jahr zum ersten Mal in seinem Pontifikat kein Konsistorium gab. Nun wird es 21 neue Kardinäle geben, wovon 16 unter 80 Jahre alt und damit Papstwähler sind.
Es gab mindestens drei Personalien, bei denen man sicher sein konnte, dass sie in das Kardinalskollegium aufgenommen werden würden. Dies sind die Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst, Erzbischof Arthur Roche (England), und die Sakramentenordnung und der Kongregation für den Klerus, Erzbischof Lazarus You Heung-sik (Südkorea), sowie der Präsident der Päpstlichen Kommission für den Staat Vatikanstadt und das Gouvernement Vatikanstadt, Erzbischof Fernando Vérgez Alzaga LC. Alle drei wurden nun auch tatsächlich berücksichtigt und werden nun das rote Birett aus der Hand von Papst Franziskus erhalten.
Eine Überraschung
Wer darüber hinaus in das Kardinalskollegium aufgenommen werden würde, war jedoch ein großes Fragezeichen. Wieder einmal hat sich Papst Franziskus dafür entschieden, Bischöfe aus der ganzen Welt zu berücksichtigen. So wird zum Beispiel der Apostolische Präfekt von Ulaanbaatar in der Mongolei, Giorgio Marengo I.M.C., der erst 47 Jahre alt ist, in das Kardinalskollegium aufgenommen. Er wird der erste Kardinal aus der Mongolei sein.
Ein neuer Kardinal hat jedoch insbesondere überrascht: Robert W. McElroy, der Bischof von San Diego (USA)! Zum einen haben die USA vergleichsweise schon viele Kardinäle und Papstwähler, zum anderen wurde wieder einmal der Erzbischof von Los Angeles, José Horacio Gómez, nicht berücksichtigt. Die Diözese San Diego ist ein Suffraganbistum von Los Angeles, aber es ist nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus einen Bischof aus einem Suffraganbistum vor dem Erzbischof in das Kardinalskollegium aufnimmt.
Andererseits hat McElroy oft durch seine liberalen Positionen zur Abtreibung und seinen Umgang mit der LGBT-Gemeinschaft auf sich aufmerksam gemacht. Zuletzt stand er kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen in der Öffentlichkeit, als er diejenigen kritisierte, die Bidens persönlichen katholischen Glauben aufgrund seiner Positionen zur Abtreibung in Frage stellten, und dies als "einen Angriff auf die Bedeutung des Katholischseins" bezeichnete.
Ein weniger überraschender Name war hingegen Jean-Marc Aveline, der Erzbischof von Marseille (Frankreich). Es ist seit längerem bekannt, dass Franziskus eine hohe Meinung von dem 63-Jährigen hat, den er 2019 in sein jetziges Amt berufen hat. Papst Franziskus wollte Aveline eigentlich vor einigen Wochen zum Erzbischof von Paris ernennen, aber er lehnte die Ernennung ab und zog es vor, in Marseille zu bleiben, wo er zuvor als Weihbischof tätig war und woher er stammt.
Asien stark berücksichtigt
Besonders der asiatische Raum wurde stark berücksichtigt, so werden Filipe Neri Ferrão (Erzbischof von Goa e Damão, Indien), William Goh (Erzbischof von Singapur, Singapur), Virgílio do Carmo da Silva SDB (Erzbischof von Dili, Osttimor) und Anthony Poola (Erzbischof von Hyderabad, Indien) in das Kardinalskollegium aufgenommen werden.
Südamerika auch gut vertreten
Der Erzbischof von Manaus aus dem brasilianischen Amazonasgebiet, Leonardo Ulrich Steiner OFM, wird ebenfalls ein rotes Birett erhalten, was Papst Franziskus sicherlich als Folge der Amazonas-Synode und der kürzlich erfolgten Gründung einer Bischofskonferenz im Amazonasgebiet tun wird.
Steiner wird jedoch nicht der einzige neue brasilianische Kardinal sein. Paulo César Costa, der seit 2020 Erzbischof von Brasília ist, wird ebenfalls in das Kardinalskollegium aufgenommen.
Ein weiterer neuer Kardinal kommt aus Paraguay: Adalberto Martínez Flores, der vor zwei Monaten in sein Amt als Erzbischof von Asunción eingeführt wurde!
Die anderen Prälaten, die noch nicht 80 Jahre alt sind, sind:
Erzbischof Peter Okpaleke, von Ekwulobia (Nigeria).
Bischof Oscar Cantoni, von Como (Italien).
Bischof Richard Kuuia Baawobr M. Afr, von Wa (Ghana).
Die fünf Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, sind:
Erzbischof Jorge Enrique Jiménez Carvajal - emeritierter Erzbischof von Cartagena (Kolumbien).
Erzbischof Lucas Van Looy SDB - Emeritierter Erzbischof von Gent (Belgien).
Erzbischof Arrigo Miglio - Emeritierter Erzbischof von Cagliari (Italien).
Pater Gianfranco Ghirlanda SJ - Professor der Theologie.
Monsignore Fortunato Frezza, Kanonist im Vatikan