Der "Ü75-Club" der Kurie und dessen Nachfolgekandidaten
Im Rahmen des Plattformwechsels, werde ich einige meiner bisherigen Arbeiten nochmals - in überarbeiteter Form - hier veröffentlichen. Der ursprüngliche Beitrag kann noch immer eingesehen werden.
Kardinal Robert Sarah leitet seit dem Jahr 2014 die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Im vergangenen Jahr war der Guineer jedoch 75 Jahre alt geworden und steht damit nun kurz vor dem Ruhestand.
Papst Franziskus lehnte das Rücktrittsgesuch Sarah’s jedoch vorerst ab und bestätigte ihn zunächst in seinem Amt. Überraschen sollte dies eigentlich nicht, denn obwohl viele der großen Katholischen Medien immer wieder erzählen, was er für ein „Dorn im Auge“ von Papst Franziskus sei, hat der Kardinal ein hohes Ansehen beim Oberhaupt der Katholischen Kirche.
Nichtsdestotrotz war Kardinal Robert Sarah damit der letzte Zuwachs für einen „Club“, der immer größer wird: Der “Club” der Kurienkardinäle, die schon über 75 Jahre alt sind, aber noch nicht zurücktreten mussten!
(Als Hinweis: Diesen Club gibt es nicht wirklich und ist nur eine "Erfindung", um den Sachverhalt klarzustellen)
Wenn wir kurz einen Blick auf diesen „Club“ werfen, dann finden wir dort:
Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kongregation für den Klerus (79) - Update, 11. Juni 2021: Kardinal Stella’s Rücktritt wurde angenommen!
Kardinal Giuseppe Versaldi, Präfekt der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (77)
Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die Orientalische Kirchen (77)
Kardinal Marc Ouellet P.S.S., Präfekt der Kongregation für die Bischöfe (76)
Kardinal Luis A. Ladaria SJ, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre (76)
Kardinal Robert Sarah, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (75) - Update, 20. Februar 2021: Kardinal Sarah’s Rücktritt wurde angenommen!
Damit sind aktuell sechs von neun Kongregationen in diesem „Ü75-Club“ vertreten. Hinzu kommen auch noch folgende wichtige Führungspositionen:
Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Pontifikalen Rat der Kultur (78)
Kardinal Giuseppe Bertello, Präsidenten der Päpstlichen Kommission für den Staat Vatikanstadt und des Governatorats der Vatikanstadt (78) - Update, 8. September 2021: Vatikanstadt bekommt einen neuen Regierungschef - Kardinal Bertello zurückgetreten!
Kardinal Mauro Piacenza, Großpönitentiar der Apostolischen Pönitentiarie (76)
Auch wenn die Erzpriester der vier Päpstlichen Basiliken nicht direkt zur Kurie gehören, will ich anmerken, dass zwei dieser Erzpriester mittlerweile auch kurz vorm Ruhestand stehen:
Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester der Basilika Sankt Peter (77) - Update, 20. Februar 2021: Kardinal Comastri’s Rücktritt wurde angenommen!
Stanisław Ryłko, Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore (75)
Es steht also außer Frage, dass es in den kommenden Monaten zu mehreren hochkarätigen Personalwechsel kommen könnte. Es sollte mich also nicht überraschen, dass ein Interesse an der Frage nach den Nachfolgern besteht.
Aus diesem Grund möchte ich hier einige Persönlichkeiten nennen, die für einen der oben genannten Posten in Betracht gezogen werden könnten. Ab und an habe ich beschlossen, bestimmte Positionen explizit bei bestimmten Personen zu benennen, wenn ich in diesem Kontext etwas gehört habe.
Ich hab hier spezifisch (so gut wie) nur Kleriker genannt, die noch nicht die Kardinalswürde haben. Der Grund liegt darin, dass es, meiner Meinung nach, eher schwieriger ist, vorherzusagen, welcher Diözesanbischof, der schon Kardinal ist, an die Kurie wechseln könnte. Mit Kardinal Luis Antonio Tagle hatte Papst Franziskus erst im vergangenen Jahr den Erzbischof von Manila (Philippinen) als Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker an die Kurie geholt.
Es ist aber durchaus möglich, dass sich Papst Franziskus einen internationalen Kardinal für einen der oben genannten Posten an die Kurie holt. Beispielsweise Kardinal Carlos Aguiar Retes, Erzbischof von Mexico-Stadt, wäre dann ein möglicher Kandidat.
Die folgenden Namen, sollte man schon einmal gehört haben:
Vittorio Francesco Viola O.F.M.
Update - 27.05.2021, 12:30 Uhr: Viola wurde als Nachfolger von Arthur Roche zum Sekretär der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung ernannt!
Wer sich meinen Beitrag zu der Situation in den wichtigen italienischen Erzbistümern Genua, Neapel und Turin bereits durchgelesen hat, sollte dieser Name schon bekannt vorkommen.
Der 55-jährige Bischof von Tortona ist vielleicht der kommende „Shooting Star“ der italienischen Kirche, wenn es so einen in der Kirche überhaupt gibt (man denke zurück an den „George Clooney des Vatikans“). Viola wurde im Jahr 2014, von Papst Franziskus, zu seiner jetzigen Position erhoben und gilt seither als Kandidat für jeden möglichen Posten in der italienischen Kirche und seit neuestem wohl auch im Vatikan. Als Erzbischof Cesare Nosiglia von Turin im Oktober letzten Jahres seinen 75. Geburtstag feierte, wurde Viola’s Name bereits als dessen wahrscheinlichster Nachfolger in den Medien genannt und noch immer ist es der Konsens, dass Viola nach Turin transferiert werden könnte.
Sollte der gelernte Liturgiewissenschaftler in dem kommenden Jahr nicht für Turin in Betracht gezogen werden, dann könnte er wohl in den Vatikan wechseln. Dort könnte er natürlich besonders als Nachfolger von Kardinal Robert Sarah Sinn machen, immerhin trägt er den Bischofsring von Annibale Bugnini, welcher hauptsächliche an der Entwicklung des neuen Messritus von 1969 beteiligt war.
Kardinal Mauro Gambetti OFMConv
Update 20. Februar 2021, 13:20 Uhr: Kardinal Gambetti wurde zum Nachfolger von Kardinal Angelo Comastri ernannt!
Der ein oder andere mögen sich nun folgendes denken: “Warte mal. Du hattest doch gerade gesagt, dass du nur Kleriker nennen willst, die noch nicht die Kardinalswürde haben.”
Für Mauro Gambetti will ich eine kleine Ausnahme machen, denn der “Fall Gambetti” ist etwas “offensichtlich”!
Der neue Kardinal hat aktuell nicht wirklich ein Amt inne und es ist eigentlich ein offenes Geheimnis, dass er in den kommenden Wochen bzw. Monaten eine größere Aufgabe erhalten wird.
Der 55-jährige Italiener, der bis zu seiner Erhebung in das Kardinalskollegium Generalkustos des Sacro Convento in Assisi war, wird immer wieder als potentieller Nachfolger von Kardinal Angelo Comastri genannt. Welchen Posten er am Ende dann jedoch bekommen wird, steht aktuell noch in den Sternen.
Ilson de Jesus Montanari
Blicken wir nun auf den ersten südamerikanischen Bischof in diesem Beitrag: Ilson de Jesus Montanari! Der 61-jährige Brasilianer ist seit dem Jahr 2013 als Sekretär der Bischofskongregation im Einsatz und würde bei einem Konklave als Sekretär in diesem dienen, wodurch er, nach einer langen Tradition, im ersten Konsistorium zum Kardinal ernannt werden würde. Ob er jedoch bei dem nächsten Konklave überhaupt noch der Sekretär der Bischofskongregation sein wird, wage ich zu bezweifeln.
Bevor Kardinal Sergio da Rocha zum neuen Erzbischof von São Salvador de Bahia und damit zum Primas von Brasilien ernannt wurde, galt Montanari als vielversprechender Kandidat auf diesen Posten. Spätestens seitdem gilt er als fester Kandidat auf einen höheren Posten in der Kurie. Ein Indiz für einen Verbleib an der Kurie könnte seine Ernennung zum Vizekämmerer der Heiligen Katholischen Kirche sein, welche er erst im Mai 2020 empfangen hat, außerdem wurde er auch nicht zu da Rocha’s Nachfolger in Brasília ernannt, was viele - inklusive mir - für eine Möglichkeit hielten.
Nunzio Galantino
Wer meinen Blog und besonders meinen Instagram-Blog schon länger verfolgt, weiß wahrscheinlich, dass ich schon lange davon rede, dass Galantino für einen größeren Posten in Betracht bezogen werden könnte. Der 71-jährige Präsident der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls ist eigentlich schon in einem Posten, in welchem er durchaus die Kardinalswürde erhalten könnte und trotzdem glaube ich, dass er in Zukunft für einen „noch höherer“ Posten in Betracht gezogen wird.
Der ehemalige Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz gilt, laut John L. Allen von Crux, als prototypischer Bischof nach dem Wunsch von Papst Franziskus und meint, dass er „der „Papst Franziskus von Kalabrien“ war, bevor Franziskus überhaupt gewählt wurde“.
Da die Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls in den letzten Monaten jedoch begann, einige Aufgaben des Staatssekretariats zu übernehmen, ist es durchaus auch plausibel, dass Papst Franziskus seinen engen Vertrauten weiterhin in jenem Amt behalten will.
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Daniele Libanori SJ
Als der mittlerweile 67-jährige Jesuit im November 2017 zum Weihbischof von Rom ernannt wurde, war dies tatsächlich keine allzu große Überraschung. Der Italiener ist in Rom nämlich kein Unbekannter, denn er leitete von 2008 bis kurz vor seine Ernennung die Kirche Il Gesu, welche von dem heiligen Ignatius von Loyola selbst gegründet worden ist und daher die Mutterkirche der Jesuiten ist.
Um ihn gab es schon einige Gerüchte, dass er eventuelle eine der beiden Papstbasiliken in Rom übernehmen könnte, in diesem Fall wäre dies vermutlich der Petersdom.
Mittlerweile wird sein Name jedoch auch immer wieder mit verschiedenen Positionen in der Kurie in Verbindung gebracht.
Fabiàn Pedacchio
Wenn ich einen Namen in den letzten Monaten immer wieder höre, dann ist es der von Fabian Pedacchio! Der ehemalige Privatsekretär von Papst Franziskus war bereits seit dem Jahr 2007 in der Bischofskongregation aktiv und das auf Empfehlung des damaligen Erzbischofs von Buenos Aires: Kardinal Jorge Mario Bergoglio.
Im Dezember des Jahres 2019 legte er sein Amt als Privatsekretär des Papstes nieder und kehrte zur Bischofskongregation zurück, bei welcher er bis zum Jahr 2014 tätig war, bevor er zuerst zum zweiten und dann zum ersten Sekretär des Papstes wurde.
Dieser Schritt zurück in die „Arbeitswelt“ der Kurie wird von vielen als “Vorstufe“ angesehen, bevor Papst Franziskus ihn zu einem wichtigen Posten schickt. Dabei wird Pedacchio, welcher im Jahr 2011 einmal als „Spion von Kardinal Bergoglio“ bezeichnet wurde, für jedes mögliche Amt in Betracht gezogen werden, allen voran als Nachfolger von Kardinal Marc Ouellet.
Víctor Manuel Fernández
Nachdem wir mit Fabiàn Pedacchio kurz auf den ersten engen Vertrauten von Papst Franziskus geblickt haben, kommen wir nun direkt zum Nächsten: Víctor Manuel Fernández, Erzbischof von La Plata, Argentinien!
Der 58-jährige Argentinier hat den Ruf als inoffizieller, persönlicher Theologe von Papst Franziskus inne, vor allem, nachdem er wohl das kontroverse postynodale Schreiben Amoris laetitia zum großen Teil verfasst hat. Die Verbindung zwischen Papst Franziskus und Erzbischof Fernández geht schon viele Jahre zurück, denn bereits im Jahr 2009 nominierte der damalige Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, ihn zum Rektor der päpstlichen Universität in Buenos Aires.
Aber auch dies war nicht der Ursprung ihrer Kollaboration, ich würde sogar soweit gehen und es eine Freundschaft nennen. Die Beiden arbeiteten bereits in der Consejo Episcopal Latinoamericano und in der argentinischen Bischofskonferenz zusammen.
Sollte Erzbischof Fernandez einen Posten an der Kurie bekommen, dann wäre dies durchaus ein nicht gerade unkontroverser Personalwechsel und würde in Rom definitiv Wellen schlagen.
Sollte er jedoch wirklich an die Kurie geholt werden, dann wäre er besonders für den Posten des Präfekten für die Glaubenskongregation, die Bischofskongregation oder die Kleruskongregation interessant.
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Filippo Iannone, O. Carm.
Obwohl der Karmeliter erst 62 Jahre alt ist, hat er schon einige wichtige Stellen in der Kirche innegehabt. Bereits im Jahr 2001, im Alter von 43 Jahren, wurde Filippo Iannone zum Weihbischof von Neapel ernannt. Im Jahr 2009 wurde er zum Bischof von der Diözese Sora-Aquino-Pontecorvo ernannt, welche er bis zum Jahr 2011 leitete, als er von Papst Benedikt XVI. zum Vizeregent des Bistums Rom ernannt wurde. Dieses Amt hatte er wiederum bis zum November 2017 inne, als er zum beigeordneten Sekretär des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte und nicht einmal sechs Monate später zu dessen Präsident ernannt wurde.
Ich hatte es für sehr wahrscheinlich gehalten, dass Iannone zum Nachfolger von Kardinal Crescenzio Sepe in Neapel werden könnte. Dies war nicht der Fall, denn Papst Franziskus hat sich hier für Domenico Battaglia, zuvor Bischof von Cerreto Sannita-Telese-Sant’Agata de’ Goti, entschieden.
Da es zu seiner Rückkehr nach Neapel nicht kam, könnte er auch innerhalb des Vatikans versetzt werden und selbst wenn dies nicht der Fall ist, ist Filippo Iannone ein Name, welchen man im Hinterkopf behalten sollte, denn alle seine Amtsvorgänger sind früher oder später, in diesem Amt, in das Kardinalskollegium erhoben worden.
Arthur Roche
Update - 27.05.2021, 12:30 Uhr: Roche wurde als Nachfolger von Kardinal Sarah zum Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung ernannt!
Normalerweise ist es eher untypisch, dass ein Papst einen Sekretär einer Kongregation zum Präfekten derselben Kongregation ernennt. Papst Franziskus hat dies bei Kardinal Luis Ladaria SJ direkt gemacht (seine Vorgänger hatten das von Zeit zu Zeit auch gemacht) und den Sekretär der Glaubenskongregation zum Präfekten derselben Kongregation und damit zum Nachfolger des deutschen Kardinal Gerhard Müller gemacht. Für den amtierenden Sekretär der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Arthur Roche, könnte dies auch der Fall sein.
Der ehemalige Weihbischof von Westminster und Bischof von Leeds ist bereits im Jahr 2012 von Papst Benedikt XVI. für seine jetzige Rolle an die Kurie geholt worden. Unter Papst Franziskus hat er wohl noch mehr Aufgaben bekommen und übernahm wohl schon teilweise Aufgaben von Kardinal Robert Sarah.
Sollte Roche für das Amt des Präfekten einer Kongregation in Frage kommen, wäre er der erste englische Präfekt einer Kongregation seit dem Jahr 1846, als Kardinal Charles Acton zum Präfekt der Kongregation für Ablässe und die heiligen Reliquien ernannt wurde (zwischenzeitlich gab es durchaus Engländer mit wichtigen Ämter an der Kurie, jedoch keinen Präfekten einer Kongregation).
Sollte er keinen höheren Posten an der Kurie bekommen, da könnte er auch als Nachfolger von Kardinal Vincent Nichols, der letzten November 75 Jahre alt wurde, zum Erzbischof von Westminster ernannt werden. Bereits im Jahr 2009 war Arthur Roche als Nachfolgerkandidat von Kardinal Cormac Murphy-O'Connor gehandelt worden.
Edgar Penã Parra
Schon vor seiner Ernennung zum Substituten des Staatssekretariats war Parra in der Weltkirche kein Unbekannter. Der venezolanische Erzbischof wurde im Jahr 2011, von Papst Benedikt XVI., zum Apostolischen Nuntius in Pakistan ernannt und dann im Jahr 2015, von Papst Franziskus, nach Mosambik versetzt. Beides sind Länder, die Papst Franziskus sehr am Herzen liegen und beide ehrte er im Jahr 2015 bzw. 2018, als er je einen Bischof des jeweiligen Landes in das Kardinalskollegium aufnahm.
Franziskus sei wohl vor allem von Parra’s Verständnis für Menschenrechte, über die er seine Doktorarbeit im Kanonischen Recht verfasste, fasziniert und sei in dieser Hinsicht ein wichtiger Berater von ihm.
Gabriele Giordano Caccia
Für das Amt des Substituten des Staatssekretariats wurde damals auch Erzbischof Gabrielle Giordano Caccia in Betracht gezogen, denn er hatte bereits Erfahrung im Staatssekretariat, als Assessor des damaligen Substituten, gesammelt. Im Jahr 2017 wurde der damalige Apostolische Nuntius im Libanon auf die Philippinen geschickt, wo er die Beziehung des Vatikans mit dem dortigen Präsidenten, Rodrigo Duterte, welcher sich regelmäßig sehr abwertend gegenüber der Katholischen Kirche äußert, aufrecht erhielt.
Im Januar 2020 begann Caccia dann seinen Dienst als Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen. Diese Organisation und ihre Tätigkeit liegt Papst Franziskus sehr am Herzen und ich würde diese Ernennung durchaus in die Reihe der wichtigen Ernennung des Jahres 2020 einordnen. Für den 62-Jährigen könnte es jedoch in absehbarer Zukunft auch wieder zurück an die Kurie gehen.
Pierbattista Pizzaballa O.F.M.
Der Name des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem könnte dem ein oder anderen Leser ein Begriff sein. Seit dem Jahr 2016 leitet der italienische Franziskaner die Partikularkirche der Römisch-Katholischen Kirche. Nachdem er das Patriarchat bis vor einigen Monaten als Apostolischer Administrator leitete, ist er nun der offizielle Patriarch in Jerusalem.
Gerüchten zufolge könnte Papst Franziskus jedoch eine andere Aufgabe für den 55-Jährigen im Sinn haben, denn er würde ihm wohl gerne die Leitung der Kongregation für die Orientalischen Kirchen übergeben. Dies soll jedoch noch nicht direkt geschehen, sondern erst wenn die Kurienreform eingeführt ist. Franziskus schätzt den gebürtigen Italiener wohl sehr, denn nicht ohne Grund ließ er diesen bereits im Jahr 2014 einen ökumenischen Gebetstag in den Vatikanischen Gärten organisieren.
(Update 01. März 2021)
Robert F. Prevost OSA
Seit einigen Wochen gibt es mehrere Gerüchte, dass der amtierende Bischof von Chiclayo (Peru) und gebürtige US-Amerikaner eventuell für einen Posten an der Kurie vorgesehen ist. Zuerst wurde dies von der Catholic News Agency am 03. Februar 2021 berichtet und zuletzt berichtete The Pillar vergangene Woche über die Personalie Prevost.
Am Montag, den 01. März 2021 hat Papst Franziskus den 64-jährigen Bischof, der seit dem Jahr 2019 auch ein Mitglied der Kongregation für den Klerus und seit dem vergangenen Jahr auch Mitglied der Kongregation für die Bischöfe ist, zu einer Privataudienz empfangen.
Zwar ist es normalerweise sehr untypisch, dass ein Kleriker kurz vor einer Ernennung zu einer Privataudienz empfangen wird, aber mich würde es nicht wundern, wenn dort nicht über bestimmte Positionen gesprochen wurden. Sollte dies der Fall sein, dann könnte es für Msgr. Prevost eventuell bald zu einen Umzug von Chiclayo, Peru nach Rom, Italien oder nach Chicago, USA (siehe Bericht von The Pillar und CNA) kommen.
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